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Bericht ESKA Europa-Cup in Portugal 2007

EASK 2007Am Donnerstag, 22. November trafen sich 20 Sportler, die drei Coaches Michael Baumann (Elite), Hanspeter Rütsche (Kata) und Beni Stössel (Nachwuchs) und die Begleitperson Toni Romano auf dem Flughafen in Kloten, um das Unternehmen „Portugal“ in Angriff zu nehmen. Um unser Team punktuell zu verstärken und auch nicht zuletzt, um unsere offene Haltung gegenüber anderen Karatesektionen in der Schweiz zu demonstrieren, haben wir auch dieses Mal wieder drei „Auswärtige“ eingeladen. Es waren dies Yvonne Honauer (Küssnacht), Michelle Saner (Biel) und Marco Luca (Grenchen).

Nach einem ruhigen Flug über Lissabon, landeten wir gegen 17.00 Uhr auf dem Flughafen von Porto. Nach einer kurzen Busfahrt konnten wir kurz darauf im schönen und komfortablen Hotel „Ipanema“(Brasilien lässt grüssen!!) einchecken. Hier trafen wir auch auf unsere Schiedsrichterkollegen Tommaso Mini mit Claudia, Piero Lüthold und Dani Brunner, welche schon am Mittwoch angereist waren und bereits den mir bestens bekannten und berüchtigten vierstündigen Kata-Standartisierungs-Kurs in ihren Beinen spürten.

ESKA 2007 Lamberto Grippi - Klicken zum VergrössernNach dem Einchecken wagten sich die Sportler unter der Leitung von Michi Baumann auf die Strassen von Porto, um sich mit Hilfe eines leichten Footings, Lockerungsübungen und leichtem Dehnen die Reisestrapazen ein bisschen aus ihren Knochen zu schütteln. In der Zwischenzeit nahmen Hanspeter Rütsche und ich am Coachmeeting teil, wo uns einige geplante Regeländerungen kommuniziert wurden. Danach war das erste Teammeeting geplant, wo wir versuchten, die Sportler mental auf das kommende Turnierwochenende einzustimmen, Zweck und Ablauf zu erklären und vor allem aber unsere Zielsetzungen bekanntzugeben. Während wir als sportliche Ziele das Gewinnen von 4 Medaillen und von jedem Einzelnen das Erreichen der dritten Runde definierten, war es uns aber auch sehr wichtig, dass wir über die drei Tage in einer so grossen Delegation eine Teamdynamik entfachen können. Die Unterstützung unserer jungen Wettkämpfer durch unsere erfahrenen Cracks war Michi, Hanspeter und mir ebenfalls ein wichtiges Anliegen.

Nach einem gemeinsamen Nachtessen gleich um die Ecke, war mit Hinblick auf das Turnier, welches nun neuerdings bereits am Freitag mit den Jugendbewerben beginnt, eine frühe, von allen ersehnte Nachtruhe angesagt.

Während die Sportler den Freitagmorgen zur freien Verfügung hatten, besuchten Michael Baumann und ich den Kongress. Dieser Anlass stellt das höchste Entscheidungsgremium der ESKA dar. Jedes Mitgliedland ist mit einer Stimme stimmberechtigt. Wie rational, demokratisch und offen für Anregungen und Meinungen der Belgier Demitz die Sitzung führte, hat mich extrem beeindruckt! Neben Wahlen verschiedener Gremien, des Präsidenten, Aufnameabstimmung über ein neues Mitglied (Andorra), Entscheid über zukünfige Veranstaltungsorte (z.B. Sunderland/England im 2008) wurden auch diverse Regeländerungen ausdiskutiert und darüber abgestummen. Schon während dieses Kongresses wurde mir bewusst, dass sich dieser Shotokan-Europacup zu einer Super-Veranstaltung mit guter Führungsstruktur, kollegialer Akzeptanz und nicht zuletzt aussergewöhnlichen sportlichen Leistungen entwickelt hat.

Klicken zum Vergrössern - ESKA 2007 Jana Gfeller

Freitag, 22. November 2007, 12.00 Uhr - Abfahrt zur Sporthalle Matosinhos

Für Shemsi Aslani (Engstringen), Stefano Cusato (Muttenz), Luca Bühlmann (Luzern), Jana Gfeller (Luzern, Bild rechts) und Marina Wobmann (Luzern) galt es heute ernst. In den Augen von Jana war schon jetzt ein verdächtiges Funkeln festzustellen! Alle andern Teammitglieder kamen mit in die grosse mit fünf Kampfflächen bestückte Sporthalle, um von Beginn weg Präsenz zu markieren und unsere Jüngsten lautstark zu unterstützen. Jana Gfeller konnte sich in den Katabewerben für den Finaldurchgang der letzten Acht qualifizieren und verpasst nur knapp eine Platzierung auf dem Podest. Die anderen Akteure schlugen sich tapfer, es ist aber klar, dass viele von ihnen bei ihrem ersten grossen Turnier eine gewisse Zurückhaltung nicht ablegen konnten. Für Jana kam jetzt der grosse Auftritt. Wie sie sich mit ihren gut getimten Giaku-Zukis souverän Runde um Runde nach vorne bis in den Final kämpfte und auch in diesem nie einen Zweifel an ihrem Titelgewinn aufkommen liess, war beeindruckend. Alle Mitglieder der Schweizerdelegation mochten unserem “Team-Sonnenschein“ diesen Triumpf von ganzem Herzen gönnen.

Das Nachtessen fand beim Portugiesen wenige Meter von unserem Hotel entfernt statt. Beim Rekognoszieren haben wir festgestellt, dass dieser uns in sauberem Züridütsch bedienen kann - da war natürlich schon reserviert! Beim gemütlichen Zusammensein entwickelten sich auch ein paar Teamrituale wie z.B. „Schulz“, was jedoch nur für Insider ein Begriff sein dürfte. Ein langes Feiern des erfolgreichen ersten Wettkampftages war jedoch nicht möglich, da die Junioren und einige Kataspezialisten am nächsten Tag in die „Hosen“ mussten.

Michelle Saner, ESKA 2007 - Klicken zum VergrössernSamstag, 23. November 2007, 07.00 Uhr - Frühstück für alle

Leopoldo Pedone (Luzern), Moritz Falck (Luzern), Jeffrey Näf (Schaffhausen), Andrea Scheibler (Rüti/Wil), Nina Rechsteiner (Wil) bei den Junioren und Michelle Saner (Biel, Bild links), Sara Rechsteiner (Wil) und Lamberto Grippi (Wil) bei der Elite waren am Samstag im Einsatz. Leo kämpfte sich bis in die vierte Runde vor, wo ihm aber buchstäblich die Luft ausging - schade, denn ein Sieg hätte noch für den Halbfinaleinzug der letzten Vier gefehlt! Währenddessen bestätigte Michelle ihre Favoritenrolle bei den Elite-Damen. Mit souveränen Katavorführungen qualifizierte sie sich mit der Bestnote für den Final der besten acht. Den Titel einer Shotokan-Europacup-Siegerin sicherte sich aber schlussendlich eine Oesterreicherin mit einem Zehntelpunkt Vorsprung auf Michelle. Nach einer ersten leichten Enttäuschung freuten wir uns aber schliesslich alle über die gewonnene Silbermedaille.

 

Sonntag, 24. November 2007 - noch zwei Medaillen fehlen!

Jetzt galt es ernst für die Elite-Leute. Sabine Wyss (Wolfwil), Yvonne Honauer (Küssnacht), Dani Rüegg (Rüti), Radovan Simic (Muttenz), Mathieu Amiet (Horriwil), Flavio Peter (Sursee) und Marco Luca (Grenchen) waren heute für die Jagd nach eidgenössischen Medaillen verantwortlich. Obwohl sich einige Akteure ein paar Runden nach vorne kämpften, war Radovan schlussendlich der Erfolgreichste. Auf konzentrierte Art und Weise und mit teils spektakulären Punkten (Ushirogeri, Wurf und Ashibarai) kämpfte er sich bis in die vierte Runde vor, wo er nur ganz knapp einem deutschen Wettkämpfer unterlag und damit den Finaleinzug der besten vier verpasste. Schade!

ESKA 2007 - Team Kumite - Klicken zum VergrössernNun lag es an unseren Gladiatoren des Elite-Kumite-Teams doch noch eine Medaille nach Hause zu holen. Auch Michael und ich haben uns nochmal vorgenommen, alles zu geben, um alle Wettkämpfer nochmal voll zu motivieren, gut vorzubereiten und von ihrem Potential zu überzeugen. Was sich nun abspielte - die starken Spanier rauswerfen, die frenetisch angefeuerten Portugiesen besiegen und schlussendlich nur hauchdünn gegen die hochfavorisierten Engländer und späteren Europacup-Sieger zu verlieren - kann sich nur vorstellen, wer selber in der Halle gewesen ist (ich bin jetzt noch heiser!) Mit dieser geschlossenen Mannschaftsleistung, wo wirklich jeder für jeden gegangen ist, eroberte sich das Herren-Team mit der bronzenen unsere dritte Medaille. Wie wir dem Team auch in der Schlussbesprechung mitgeteilt haben, war diese Medaille für uns Coaches doppelt wichtig, womit wir unser Ziel von 4 Medaillen erreicht haben!

Nach einer Top-Sayonara-Party auf welche ich im Detail nicht näher eingehen möchte, machten wir uns am Montag zufrieden über ein Super-Turnier und -Wochenende nach Hause. Die während der Heimreise geführten Einzelgespräche sollten alle Wettkämpfer nochmals mit ihren Stärken und Defiziten konfrontieren.

Wir Coaches und ich bin mir nach den Gesprächen sicher, auch die Wettkämpfer sind sich nach diesem Wochenende sicher, mit dem SKR-Kader auf einem guten Weg zu sein, auch wenn es da und dort noch Verbesserungsmöglichkeiten gibt.

Beni Stössel

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