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Bericht: ESKA Shotokan Europameisterschaft 2024

ESKA Nov 2024 Gondomar 128
Die diesjährige ESKA fand mit 22 Nationen vom 22. - 24. November 2024 in Gondomar, Portugal statt. Am Donnerstagmorgen um 8 Uhr traf sich der grösste Teil der Mannschaft am Flughafen Zürich. Ohne Verspätung wurden wir drei Stunden später am Flughafen in Porto empfangen. Im Sinne des typisch südländischen Pragmatismus stiegen wir bei einem Verkehrskreisel in die für uns vorgesehenen drei Kleinbusse ein, um den Organisatoren die Parkplatzkosten zu ersparen. Das schöne Hotel erreichten wir kurz nach 14 Uhr und wurden in der Lobby durch die anwesenden Schweizer Schiedsrichter, welche schon vor zwei Tagen zwecks Meetings angereist waren, empfangen. Nach dem Einchecken entschieden sich viele der nahegelegenen Stadt Porto einen kleinen Besuch abzustatten, bevor wir uns am Abend zum Teamessen im Hotel wiedertrafen.

Am Freitagnachmittag traten die Kadetten (16 bis 18 Jahre) als erste ins Turniergeschehen ein. Nora Haag und Yanic Isenring zeigten beeindruckende Katas, auch wenn sie sich bereits nach der zweiten Runde gegen die generell starken Portugiesen, die letztendlich ins Finale kamen, geschlagen geben mussten. Für Linus Meyer war leider bereits nach der ersten Kata Endstation. Auch beim Kumite starteten wir etwas unglücklich: Für alle ausser Sana Oubaoune war das Turnier früh beendet. Hätte zu diesem Zeitpunkt jemand gesagt, dass die Schweiz am ersten Tag einen ganzen Medaillensatz nach Hause bringen wird, hätten wohl viele dies nicht geglaubt. Doch dann drehten unsere Athleten tatsächlich auf. Sana Oubaoune, die im letzten Jahr den zweiten Platz belegte und ein Jahr zuvor in der Schweiz Dritte wurde, krönte ihre Leistungen und wurde in einem spannenden Finale gegen eine starke Schwedin verdient Europameisterin. Ihr Erfolg war nicht nur das Ergebnis ihrer Entschlossenheit, sondern auch das Ergebnis engagierten Coachings von Simo Ilic und Daniel Lopez.

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Auch das Damen-Kumite-Team steigerte sich von Runde zu Runde und verpasste die Goldmedaille nur knapp. Herzliche Gratulation an Rinesa Bezera, Sana und Nora zum Gewinn der Silbermedaille!
Unser Herrenteam hatte es etwas einfacher, da nur vier Teams antraten. Leon Gutknecht, Linus Meyer und Yanic Isenring sicherten sich trotz einer Niederlage den dritten Platz. Ihr Mut und Engagement verdienen ebenfalls Anerkennung.

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Da am Samstag in der Kategorie «Youth» niemand aus der Schweiz startete, ging es für uns erst kurz vor dem Mittag los. Nora zeigte starke Leistungen in der «Heian»-Runde gegen Serbien und Schottland. Leider machte sie bei der Senteikata dann einen Fehler. Benjamin Wespi kam eine Runde weiter gegen Litauen, verlor dann aber gegen Irland. Yanic konnte die erste Runde gegen Wales gewinnen. Bei Enpi war ein Wackler drin und nach einem 2:2 musste der Hauptschiedsrichter sich gegen ihn entscheiden. Linus kam eine Runde weiter, machte dann aber auch einen Fehler in der Kata. Celina Bachmann bekam es bereits in der zweiten Runde mit der Portugiesin Isabela Pinto, der späteren Kadetten-, Junioren Kata Einzel und Junioren Kata Team Europameisterin zu tun, und verlor. Janine Pozzi (Kata und Kumite), Regö Varga (Kumite) und Noah Loser (Kumite) kämpften engagiert, mussten sich aber geschlagen geben, ebenso das Damen-Kumite-Team mit Celina, Janine, Nora und Sana.

Der Tag verlief somit nicht optimal für unsere Athleten, entsprechend waren die beiden Coaches Hanspeter Rütsche und Daniel Lopez nicht ganz zufrieden. Nach einem euphorischen Freitag konnten die Kämpfer ihre Leistungen an diesem Tag nicht abrufen und wir buchten den Samstag als Erfahrungstag ab, der uns lehrte, wie wichtig Ausdauer, starker Wille zum Siegen und Teamgeist sind.

Nun lagen alle Hoffnungen auf dem Sonntag. Um 10 Uhr war Arben Mustafi dran. Es galt Alessandro Bindi zu schlagen. Ich hatte Hoffnung, denn in der Heian-Runde kann einiges passieren und Arben hatte diese Katas intensiv trainiert. Leider musste er sich trotzdem dem späteren Europameister Alessandro geschlagen geben.
Gleich darauf ging es mit den Einzel-Kumite mit Celina, Zora Schöpflin und Selin Bagderelli weiter. Alle drei Athletinnen kamen einige Runden weiter. Auch wenn es für den Halbfinal am Ende nicht ganz reichte, liessen ihre Ergebnisse auf eine starke Teamleistung hoffen – besonders, da Diellza Sejdijaj an diesem Tag nicht teilnehmen konnte.
Bei den Herren setzte Mico Ilic ein starkes Zeichen, indem er bis in den Halbfinal vorrückte. Sein Bruder Simo Ilic verpasste den Einzug ins Halbfinale nur knapp im letzten Kampf. Mico sicherte sich schliesslich sensationell den dritten Platz – ein grossartiger Erfolg für die Schweiz, auf den wir schon lange gewartet hatten!
Gespannt warteten wir nun auf das Herren-Team im Kumite mit Simo, Mico, Sandro Tartaglia, Djordje Smudic, Regö und Noah. Die Equipe startete vielversprechend in die erste Runde. Gegen ein starkes Belgien, ist dann aber leider früh Schluss.
Das Damen-Team im Kumite kämpfte von Anfang an hervorragend. Besonders Celina wuchs über sich hinaus und zeigte eine beeindruckende Leistung. Erst im Finale mussten sie sich den starken Norwegerinnen geschlagen geben, aber die Entschlossenheit und der Teamgeist waren deutlich spürbar. Von diesem Team dürfen wir auch in Zukunft noch viel erhoffen.
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Insgesamt können wir auf eine hervorragendes ESKA 2024 zurückblicken: fünf Medaillen (1x Gold, 2x Silber und 2x Bronze - Resultate Sportdata) sprechen für sich und lassen uns mit grossem Stolz auf die Leistungen unserer Athleten blicken. Es war ein erfolgreiches Turnier, dass den Zusammenhalt und die Entschlossenheit unseres Teams unter Beweis stellte!
Besonders erwähnenswert sind auch die Leistungen unserer Schiedsrichter Beni Isenegger, Christian Mundwiler und Lamberto Grippi, die an allen drei Tagen Finalkämpfe leiten durften, einschliesslich des heiss umkämpften Herren-Team-Kumite-Finals zwischen England und Italien. Tommaso Minì war als Technical Director für den reibungslosen Ablauf auf den Wettkämpfflächen verantwortlich und definierte gemeinsam mit der Schiedsrichterkommission die Wettkampf-Panels für die Finals.
Die Stimmung unter den Athleten und Offiziellen war durchwegs herzlich und unterstützend. Es war schön zu sehen, wie der Austausch von Tipps und Erfahrungen zwischen den Konkurrenten stattfand.
Das beeindruckende Engagement aller Beteiligten – der Wettkämpfer, Coaches und Schiedsrichter – war einmal mehr deutlich spürbar. Gerade im Amateurbereich ist es heutzutage nicht selbstverständlich, dass sich Menschen unentgeltlich mit so viel Herzblut für eine Randsportart einsetzen.
In jeder Hinsicht war es ein grossartiges Event. Wir blicken zurück auf eine bereichernde Erfahrung, die uns alle zusammengeschweisst hat! Stolz und zufrieden traten wir am Montag die Heimreise an.

Marc Meienberger

Weitere Bilder sind in der Fotogalerie zu finden

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