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Karate-Dô

Erläuterungen von Sensei Koichi Sugimura

«Nach heutigem Verständnis bedeuten die Begriffe Karate 'leere, unbewaffnete Hand', Karate-Do 'Lehre des Karate'. Diese Bedeutungen stammen vom ursprünglichen Begriff 'Kara-te', welcher sich mit 'Kunst aus China' umschreiben liesse.

Durch den Kulturaustausch mit China gelangten verschiedene Kampfarten nach Okinawa, einer Insel südlich Japans. Diese Kampfkünste wurden gegen Ende des 18. Jahrhunderts in Städten wie Shuri, Naha, Tomari und anderen Orten zum Grundstamm der heutigen Karate-Stile weiterentwickelt. Durch verschiedene Meister wurde diese Entwicklung fortgesetzt und schliesslich als Grundlage des heutigen Shotokan-Stil an Gichin Funakoshi weitergegeben. Andere Stile entwickelten sich parallel dazu.

 

Gichin FunakoshiGichin Funakoshi gilt als Vater des modernen Karate-Do. Er war es, der 1922, im Alter von 55 Jahren, Karate erstmals in Japan vorgestellt und somit den Grundstein für das Shotokan-Karate gelegt hat. 'Shoto' war Funakoshis Künstlername und bedeutet 'das Rauschen der Kieferwipfel'. Seine Trainingshalle wurde 1939 mit 'Shotokan' benannt und bildete später den Namen für das von ihm gelehrte Karate.

Funakoshi vertrat die Auffassung, das Schulung von Geist, Charakter und innerer Einstellung das Hauptziel von Karate sei. Zitat:

"Bevor du den Gegner besiegst, musst du dich selbst besiegen."

Von mehreren Instruktoren wurde 1955 die Japan Karate Association (JKA) gegründet. Gründungsmitglied und Cheftrainer war Masatoshi Nakayama, ein Schüler Funakoshis. Die Japan Karate Association orientiert sich bis heute gleichermassen an den traditionellen Idealen. Oberstes Ziel der Kunst des Karates ist weder Sieg noch Niederlage, sondern liegt in der Vervollkommnung des Charakters des Ausübenden.

Der Swiss Karate-Do Renmei (SKR) ist eigenständiges Mitglied des JKA. Das von unserem Verband im Sinne von Funakoshi gelehrte Karate wird gesamtschweizerisch in über 65 Dojos von zirka 3500 Karatekas ausgeübt.

Karate ist mehr als ein Kampfsport, es ist eine Geisteshaltung. Der Karateka sucht stets die Defensive und wendet sein Können nur im äussersten Notfall an.

Karate ist ein fortlaufender Lernprozess und kann bis ins hohe Alter ausgeübt werden.»

Sensei Koichi Sugimura

Aus dem Video "Shinsa Kitei. Das offizielle Prüfungsprogramm des Swiss Karate-Do Renmei". 1994©SKR.

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